Tim und Struppi: Alles über die Kult-Comics von Hergé
Die Abenteuer von Tim und Struppi zählen zu den bedeutendsten Comicreihen Europas. Generationen von Lesern sind mit den Geschichten rund um den pfiffigen Reporter und seinen treuen Hund aufgewachsen. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über die Entstehung der Reihe, die bekanntesten Figuren, alle Alben, ihren kulturellen Einfluss und den heutigen Sammelwert. In unserem Shop findest du gebrauchte Tim und Struppi Comics.
Die Entstehung von Tim und Struppi
Erschaffen wurde Tim und Struppi vom belgischen Zeichner Georges Remi, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Hergé. Die erste Geschichte erschien 1929 in der Kinderbeilage der belgischen Zeitung Le Vingtième Siècle.
Hergé kombinierte klare, detailreiche Zeichnungen mit spannenden Abenteuern, die seine Figuren durch verschiedene Länder und Kulturen führten. Seine sogenannte Ligne Claire (klare Linie) wurde stilprägend für viele europäische Comics.
Die Figuren bei Tim und Struppi
Im Zentrum steht der junge Reporter Tim – mutig, clever und moralisch integer. An seiner Seite begleitet ihn fast immer der weiße Foxterrier Struppi, der mit seinen Gedankenkommentaren oft für Humor sorgt.
Im Verlauf der Serie treffen die beiden auf eine Reihe wiederkehrender Figuren, darunter:
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Kapitän Haddock: cholerisch, aber loyal, mit einem Hang zu Seemannsflüchen.
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Professor Bienlein: genialer, aber schwerhöriger Erfinder.
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Schultze und Schulze: zwei trottelige Detektive mit beinahe identischem Aussehen.
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Bianca Castafiore: Operndiva mit Hang zur Dramatik.
- Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Figuren, die aber meist nur einmal oder wenige Male auftreten. Dazu gehören Rastapopoulos, General Alcazar oder Dr. Müller.
Die Abenteuer – Eine Übersicht der Alben
Insgesamt erschienen 25 Comicbände, von denen der letzte unvollständig blieb:
- Tim im Lande der Sowjets (1929) – Tintin au pays des Soviets
- Tim im Kongo (1930) – Tintin au Congo
- Tim in Amerika (1931) – Tintin en Amérique
- Die Zigarren des Pharaos (1932) – Les cigares du pharaon
- Der Blaue Lotos (1934) – Le lotus bleu
- Der Arumbaya-Fetisch (1935) – L’oreille cassée
- Die schwarze Insel (1937) – L’île noire
- König Ottokars Zepter (1938) – Le sceptre d’Ottokar
- Die Krabbe mit den goldenen Scheren (1940) – Le crabe aux pinces d’or
- Der geheimnisvolle Stern (1942) – L’étoile mystérieuse
- Das Geheimnis der „Einhorn“ (1943) – Le Secret de la Licorne
- Der Schatz Rackhams des Roten (1944) – Le trésor de Rackham Le Rouge
- Die sieben Kristallkugeln (1947) – Les 7 boules de cristal
- Der Sonnentempel (1949) – Le temple du soleil
- Im Reiche des Schwarzen Goldes (1950) – Au pays de l’or noir
- Reiseziel Mond (1952) – Objectif Lune
- Schritte auf dem Mond (1954) – On a marché sur la Lune
- Der Fall Bienlein (1956) – L’affaire Tournesol
- Kohle an Bord (1958) – Coke en stock
- Tim in Tibet (1960) – Tintin au Tibet
- Die Juwelen der Sängerin (1963) – Les bijoux de la Castafiore
- Flug 714 nach Sydney (1968) – Vol 714 pour Sydney
- Tim und die Picaros (1976) – Tintin et les Picaros
- Tim und der Haifischsee (1973) – Tintin et le lac aux requins
- Tim und die Alpha-Kunst (1983) – Tintin et l’Alph-Art
Diese Alben führen Tim und seine Freunde rund um den Globus – von Ägypten über China bis zum Mond.
Die besten Tim und Struppi Bände
Welche Abenteuer gehören zu den besten Tim und Struppi Bänden? Diese Frage ist natürlich subjektiv, doch einige Ausgaben gelten unter Fans und Kritikern als besonders gelungen. Allen voran steht „Tim in Tibet“, eine emotionale Geschichte über Freundschaft und Durchhaltevermögen, die ganz ohne klassische Bösewichte auskommt. Auch „Reiseziel Mond“ und „Schritte auf dem Mond“ beeindrucken durch ihren visionären Blick auf die Raumfahrt – Jahre vor der echten Mondlandung.
Ebenfalls oft genannt wird „Der blaue Lotos“, da Hergé hier erstmals intensiv recherchierte und eine differenzierte Darstellung fremder Kulturen anstrebte. Wer Spannung, Humor und gesellschaftliche Themen in perfektem Gleichgewicht erleben möchte, greift zu „Der Fall Bienlein“.
Zeitgeschichtlicher und kultureller Hintergrund
Viele der Abenteuer spiegeln die politische Lage der jeweiligen Entstehungszeit wider. Besonders in den frühen Bänden lassen sich koloniale und stereotypische Darstellungen finden, die heute kritisch betrachtet werden. Hergé selbst distanzierte sich später von manchen Darstellungen und bemühte sich um differenziertere Perspektiven, insbesondere ab Der blaue Lotos, das in enger Zusammenarbeit mit einem chinesischen Freund entstand.
Wann spielt Tim und Struppi?
Eine eindeutige zeitliche Einordnung der Abenteuer ist nicht ganz einfach, da sich Tim und Struppi stilistisch und erzählerisch über mehrere Jahrzehnte hinweg entwickelt hat. Grundsätzlich spiegeln die Geschichten jedoch das 20. Jahrhundert, vor allem die Zeit von den 1930er- bis 1960er-Jahren wider.
In den frühen Bänden ist die Welt noch klar in koloniale Strukturen und geopolitische Konflikte jener Zeit eingebettet – etwa im Kongo, in Amerika oder in Fernost. Mit der Zeit passte Hergé die Themen und Technologien an die Entwicklungen seiner Gegenwart an. So orientiert sich zum Beispiel das Weltraumabenteuer in Reiseziel Mond und Schritte auf dem Mond stark an der Raumfahrt-Euphorie der 1950er-Jahre.
Obwohl Tim nie sichtbar altert, bewegen sich die Schauplätze und Ereignisse meist im zeitgenössischen Rahmen der jeweiligen Entstehung – ohne dabei je an eine feste Jahreszahl gebunden zu sein. Gerade dieser zeitlose Charme macht die Reihe bis heute so besonders.
Der Einfluss von Tim und Struppi
Tim und Struppi hat Comicgeschichte geschrieben. Die Serie inspirierte zahlreiche Künstler, wurde in viele Sprachen übersetzt und weltweit millionenfach verkauft. Auch im Film- und Fernsehbereich gibt es Adaptionen, darunter die aufwendig produzierte Animationsverfilmung von Steven Spielberg aus dem Jahr 2011.
Tim und Struppi in anderen Sprachen
Hier ein Überblick, wie Tim und Struppi in anderen Sprachen heißen:
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Französisch (Original): Tintin et Milou
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Englisch: Tintin and Snowy
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Spanisch: Tintín y Milú
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Italienisch: Tintin e Milù
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Niederländisch: Kuifje en Bobbie
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Dänisch: Tintin og Terry
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Finnisch: Tintti ja Milou
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Polnisch: Tintin i Miluś
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Tschechisch: Tintin a Filuta
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Türkisch: Tenten ve Milu
Während „Tim“ meist an den französischen Originalnamen Tintin angelehnt ist, wurde Struppis Name oft kreativ an die jeweilige Sprache angepasst.
Tim und Struppi als Sammelobjekt
Für viele Sammler sind die Alben von Tim und Struppi begehrte Objekte. Besonders frühe Ausgaben und Originaldrucke erreichen hohe Preise. Auch Figuren, Poster, Modelle und andere Merchandising-Produkte sind gefragt. Der Zustand, die Auflage und der Einband (Soft- oder Hardcover) spielen bei der Bewertung eine wichtige Rolle. In unserem Shop findest du gebrauchte Tim und Struppi Comics.
Fazit
Tim und Struppi ist weit mehr als ein Kindercomic. Die Serie ist ein Stück europäischer Kulturgeschichte, das bis heute Leser begeistert – durch seine humorvollen Charaktere, detailverliebten Zeichnungen und spannenden Geschichten. Ob als Einstieg in die Welt der Comics oder als nostalgische Rückkehr: Diese Reihe bleibt zeitlos.