Comic, Graphic Novel, Cartoon – Was ist was?
Comics sind nicht gleich Comics. Wer sich etwas intensiver mit dem Medium beschäftigt, stößt schnell auf Begriffe wie "Graphic Novel" oder "Cartoon" – und weiß vielleicht nicht direkt, was sich genau dahinter verbirgt. In diesem Artikel erfährst du, worin die Unterschiede bestehen und welche weiteren Begriffe es gibt.
Comic
Ein Comic ist eine Abfolge von Bildern, die zusammen eine Geschichte erzählen. Oft enthalten sie Sprechblasen und Erzählertexte. Comics können ganz unterschiedliche Formate haben – vom kurzen Zeitungsstrip bis zum mehrbändigen Superhelden-Epos. In Deutschland kennt man vor allem Serien wie "Asterix", "Lucky Luke" oder "Lustiges Taschenbuch".
Graphic Novel
Der Begriff "Graphic Novel" (deutsch: "grafischer Roman") bezeichnet Comics, die sich durch eine literarische Erzählweise, komplexe Inhalte und oft auch einen künstlerisch anspruchsvollen Stil auszeichnen. Sie erscheinen in Buchform und behandeln häufig ernste oder tiefgründige Themen. Ein Beispiel ist "Maus" von Art Spiegelman, das den Holocaust behandelt.
Cartoon
Cartoons sind meist Einzelzeichnungen, die eine Pointe oder eine satirische Aussage enthalten. Sie erscheinen häufig in Zeitungen oder Magazinen. Im Gegensatz zum Comic wird hier die Handlung nicht in mehreren Bildern erzählt, sondern pointiert in einem Bild zusammengefasst. Beispiele: "Nichtlustig", Cartoons von Ralph Ruthe, Karikaturen in Zeitungen.
Comic Strip
Ein Comic Strip ist eine kurze Comicgeschichte, die aus nur wenigen Panels besteht – oft drei bis vier Bilder. Strips erscheinen traditionell in Zeitungen, online oder in Comiczeitschriften. Sie erzählen meist kurze, abgeschlossene Witze oder Szenen. Bekannte Beispiele sind "Peanuts", "Garfield" oder "Calvin & Hobbes".
Webtoon
Ein Webtoon ist ein digitaler Comic, der speziell für das Lesen auf dem Smartphone oder Tablet konzipiert ist. Die Panels sind vertikal angeordnet, sodass man sie einfach scrollen kann. Webtoons stammen ursprünglich aus Südkorea und erfreuen sich weltweit großer Beliebtheit. Sie decken eine Vielzahl von Genres ab, von Fantasy über Romance bis Thriller. Bekannte Beispiele: "Lore Olympus", "Tower of God".
Zine / Minicomic
Zines (ausgesprochen wie "Zeens") sind kleine, selbstgemachte Publikationen, die oft im Eigenverlag erscheinen. Minicomics sind eine Form davon, bei denen Comics oder gezeichnete Geschichten im Mittelpunkt stehen. Zines sind besonders in der Indie- und Underground-Szene verbreitet. Sie zeichnen sich durch kreative Freiheit, DIY-Charakter und oft autobiografische Inhalte aus.
Fazit
Egal ob klassischer Comic, anspruchsvolle Graphic Novel oder digitale Webtoon-Serie – das Medium Comic ist vielfältiger denn je. Wer sich darauf einlässt, kann in viele unterschiedliche Welten eintauchen – mal lustig, mal tiefgründig, mal experimentell. Und genau das macht Comics so faszinierend.